Vom sinnvollen Nichtstun und warum Du es Dir gönnen solltest

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Hallo ihr Lieben,

in den letzten Wochen war viel los in meinem Leben. Ich war auf einer großen Reise mit meinem Lieblingsmenschen, habe wundervolle Orte entdeckt, neue Menschen kennengelernt und Zeit mit meiner Familie verbracht. Jetzt sitze ich mit noch etwas angeschwollenen Wangen aufgrund meiner Weisheitszahn OP letzte Woche vor dem Laptop. Ich habe lange nichts geschrieben, weshalb in den letzten Tagen dieses ungute Gefühl in mir aufkam, unproduktiv zu sein. Gedanken wie ich müsse unbedingt meinen Blog up to date halten und sollte mich dringend nach Jobs umschauen beschäftigten mich. Dabei ging es einfach nicht anders. Auf der Reise wollte ich auf der Reise sein, die Momente genießen. Und die OP hat mich zu sehr mitgenommen, um irgendetwas dergleichen zu tun. Mein Körper signalisierte mir: Ausruhen bitte Natalie! Und das tat ich dann auch die letzten Tage. Habe mir die Zeit vor allem mit Serien schauen vertrieben.

 

Heute kam mir nun die Einsicht: Man darf und soll manchmal einfach nichts tun.

 

Diese Nichtstun ist jedoch gar nicht so einfach, wie man glaubt. Untätigkeit ist in unserer Gesellschaft verpönt. Fast so sehr wie Arbeitslosigkeit. Wer nichts tut, ist zu nichts zu gebrauchen. Ein wunderbarer Glaubenssatz, um die Menschen zur Arbeit zu motivieren, nicht wahr? Warum sonst würde so mancher Mensch zur Arbeit gehen. Arbeit bedeutet Fleiß, Disziplin und Anerkennung. Der Jobtitel drückt dabei einen gewissen Status aus. Noch heute gilt: Wer viel arbeitet und seine Zeit immer möglichst produktiv nutzt, ist angesehen. Die Zeit, die man lediglich im Büro absitzt wird dabei genauso gewertet wie die tatsächlich produktive – aber das ist ein anderes Thema.

 

Muss denn immer alles einem Sinn folgen?

Ausgehend vom gesellschaftlichen Standpunkt zum Thema Nichtstun, wenden wir die übermittelte Botschaft auf unser gesamtes Leben an. Alles muss einen Sinn und Zweck haben. Denn Zeit ist kostbar. Also beschäftige dich bloß nicht mit Dingen, die dir in Zukunft nichts nützen. Dabei geraten wir unter Stress, ständig das Beste herauszuholen.

 

Doch wir wissen: unter Stress entstehen nur schwerfällig positive Ergebnisse. Wer am Tag vor einer Prüfung das erste Mal die Vorlesungsskripte durchgeht, besteht vielleicht, aber hätte sicherlich einfacher an die Note kommen können. Wer unter Stress kreativ sein will weiß, dass es meist zwecklos ist. Denn Kreativität benötigt intuitive Leichtigkeit, die aus dem Nichtstun entsteht.

 

Kreativität benötigt intuitive Leichtigkeit, die aus dem Nichtstun entsteht.

 

Daraus können wir schließen, dass Nichtstun ein durchaus positiver Zustand ist, aus dem Wundervolles entstehen kann. Im Nichtstun tanken wir Kraft für produktive und kreative Phasen, für die Höhen unseres Lebens.

 

Also erlaube Dir nichts zu tun. Befreie Dich von den Gedanken des Unproduktivseins. Denn letztlich ist sogar das Nichtstun produktiv, weil es Dir die notwendige Kraft dafür schenkt.

 

Ich für meinen Teil habe jedenfalls mal wieder gelernt, dass Entspannung und Nichtstun sehr gut tun.

 

Alles Liebe,

Natalie

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