Du weißt nicht, wie Dein Leben in einem Jahr aussieht? Wie wunderbar!

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Du kennst wahrscheinlich diese immer wieder aufkommende Frage, wenn bei dir gerade offensichtlich ein Lebensabschnitt zu Ende geht oder eine größere Veränderung ansteht: „Was machst Du dann eigentlich so nach dem Studium/der Ausbildung/beruflich (bald mit dem Hauptteil Deiner Zeit)?“. Und manchmal können wir darauf einfach nur antworten: „Ich hab’ noch keine Ahnung“. Manchmal wissen wir nicht, wie es bei uns in einem Jahr, 3 Monaten oder am nächsten Tag aussieht. Viel zu oft verurteilen wir uns selbst dafür, da von uns erwartet wird, dass wir bereits einen konkreten Plan für unsere Zukunft geschmiedet haben. Das ist völliger Unsinn!

Planen, planen, planen …

Unsere Zukunft ist ungewiss. Selbst wenn wir uns einen noch so tollen und detaillierten Plan gemacht machen, können wir sie nicht voraussehen. Meistens kommt es sowieso anders als man denkt – und das ist gut so. Weshalb dann diese ganze Planerei? Der Plan hilft uns, unsere Entscheidungen logisch, rational zu rechtfertigen. Da unsere westliche Gesellschaft seit Jahrhunderten darauf aufgebaut ist, rational und kalkulierend zu handeln, wurde einem schon von klein auf beigebracht, sich danach zu verhalten. Einen Plan machen, danach handeln und später die Ergebnisse kontrollieren, ist nicht zuletzt Teil unseres Wirtschaftssystems, welches eine vorherrschende Rolle eingenommen hat. Das heißt, wir sind es gewöhnt zu planen und die Gesellschaft, unsere Eltern und Freunde erachten dies als gute Eigenschaft. Was sollte uns dennoch davon abhalten?

Veränderungen bestimmen unser Leben

Wir haben keine Ahnung, was das Leben für uns bereithält. Vielleicht lernst Du morgen neue Menschen kennen, die Dein Leben verändern. Vielleicht musst Du bald aus unvorhersehbaren Gründen den Ort oder die Arbeit wechseln, oder mit einem Abschied umgehen. Du weißt es nicht. Die Energie, die Du zuvor in Deinen Lebensplan gesteckt hast, kann von einem auf den anderen Moment nutzlos geworden sein. Und solche Veränderungen – ob groß, oder klein – sind immer da. Es ist schön, dass sie da sind, denn sie bringen die Abwechslung in unser Leben. Sie machen unser Leben bunt. Pläne können keine unvorhersehbaren Veränderungen mit einbeziehen, da der Plan aus unserem Verstand heraus entsteht, also der Ansammlung unserer Erinnerungen. Das heißt, einen Plan für die Veränderungen unseres Lebens gibt es nicht. Und weil Veränderungen das Leben sind, gibt es keinen Plan für das Leben. Es ist einfach da, es fließt, wächst und verändert sich in jedem Augenblick. Das einzige, das wir tun können, ist uns darauf einzulassen. Du kannst also einfach mitließen im Fluss des Lebens.

Mut sich ins Ungewissen fallen zu lassen

Dafür bedarf es der Akzeptanz des Unwissens und des Mysteriums und gleichzeitig den Mut, sich dessen hinzugeben. Denn wir planen auch, weil wir Angst haben. Angst vor dem Ungewissen. Wir denken, durch einen Plan reduzieren wir das Ungewisse und somit unsere Angst vor möglichen Fehlschritten. Doch das Planen macht alles schlimmer. Du gehst alle möglichen Szenarien durch, die passieren können, wenn Du diese oder jene Entscheidung triffst. Dadurch schürst Du die Ängste weiter und bleibst auf der Stelle stehen. Der Mut trotz Deiner Ängste zu gehen, löst alle Deiner Probleme von selbst. Denn wenn Du einen Schritt gegangen bist, merkst Du was passiert. Alles geschieht von allein, ohne Deine Grübelei. Dann hast Du immer noch die Möglichkeit, Dich den Gegebenheiten anzupassen.

Intuitiven Impulsen folgen

Durch den Mut Dich fallen zu lassen, eröffnest Du Dir die Möglichkeit Deiner Intuition zu folgen. Wenn Du keinen Plan mehr hast und das für Dich vollkommen in Ordnung ist, bist Du offen für Ereignisse, die Dir den Weg leiten. Diesen innerlichen Zustand nennt man Urvertrauen. Plötzlich ergeben sich Möglichkeiten, an die Du vorher nie gedacht hättest. Du begegnest Menschen, die Dich auf etwas bestimmtes aufmerksam machen, das Dich weiterbringt. So viel Wunderbares geschieht, wenn Du dich einfach fallen lässt und Deinen intuitiven Impulsen folgst.

Ich kann aus meiner eigenen Erfahrung berichten, dass es genauso ist. Anfang des Jahres hatte ich große Ängste, was meine Zukunft betrifft. Ich wusste, dass Ende Mai mein Bachelorstudium zu Ende gehen würde und ich hatte keine Ahnung, was ich danach machen wollte. Ich grübelte und hatte Angst davor, niemandem erzählen zu können, welch tolle Pläne ich doch hätte. Dann laß ich ein Buch, das mir wieder Mut machte, das Ungewisse zu lieben und es als großes Geschenk anzusehen, dass ich nicht weiß, was in 6 Monaten sein wird. Ich konnte das Leben wieder als große Wundertüte betrachten, mit zahlreichen Überraschungen, die noch auf mich warteten.
Ein paar Wochen später entdeckte ich einen Beitrag in einem Facebook Forum eines jungen Solzialunternehmers, Chris Batke, der gerade dabei war sein Sozialunternehmen, die Talententwickler, zu gründen und in der Gruppe die Leidenschaft zu seinem Projekt teilte. Ich war sofort begeistert von dem was er schrieb und spürte den Wunsch in mir, ihm das mitzuteilen. Also ging ich genau diesem Impuls nach und schrieb ihm eine Nachricht. Einige Wochen später war ich im Orga-Team einer seiner nächsten Ideen, der Expedition Sinn, gelandet. Unser erster Workshop fand im Juli 2016 statt und war ein unglaubliches Ereignis. Ich habe wundervolle Menschen kennengelernt, die mich seither auf meinem Weg begleiten.
Es ist unglaublich, was durch diesen einen intuitiven Impuls zum Schreiben der Nachricht geschehen ist. Es hat mir wieder gezeigt, die Intuition bringt uns weiter!

Was kannst Du daraus ziehen?

  • Du brauchst keinen Lebensplan.
  • Dir Gedanken, um Deine Wünsche und Ziele zu machen ist gut, sie durchzuplanen nicht.
  • Versuche das Ungewisse zu lieben und sei offen für die Überraschungen des Lebens.
  • Durch den Mut loszulassen, eröffnest Du dir den Zugang zu Deiner Intuition.
  • Folge Deinen intuitiven Impulsen.

 

2 Kommentare

  1. Hey Natalie,

    krass, wie gut dein Artikel zu meinen Artikel passt, den ich gestern geschrieben habe.
    Dort schreibe ich:
    „Wenn du den Mut hast, in dieser Orientierungslosigkeit stehen zu bleiben und dich für wahren Erfolg zu öffnen, passiert etwas Wunderbares.

    Du wirst zum Werkzeug des Lebens.“


    Ich folge mal meiner Intuition und teile ein Video, dass sooooo gut zu deinem Artikel passt;
    https://www.youtube.com/watch?v=TFY5abBx6pA

    Danke dir.
    Alles Liebe
    Robert

    1. Natalie Frey sagt: Antworten

      Hey Robert,
      was für ein tolles Video, vielen Dank! Fast unglaublich, dass wir uns gerade mit dem selben Thema beschäftigen und darüber schreiben. Aber irgendwie überrascht es mich auch ganz und gar nicht 🙂
      „Du wirst zum Werkzeug des Lebens“ – ein wunderbarer Satz!
      Alles Liebe,
      Natalie

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